TRASHED

FILMPRODUKTION

Es folgt ein Briefwechsel zweier Herren

Wien, 19.6.2019

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— Exkurs —

Lieber Fabian.

Okay. Du hast mich erwischt. Ich habe einen Text, der nicht hierfür geschrieben war, wiederverwendet und ihn dir als persönlichen Brief an dich in unserer kleinen Rubrik „Previously“ verkauft. Das war nicht in Ordnung und es tut mir leid.

Nun gut, sehr trickreich getarnt war mein Schwindel nicht – der Text beginnt bereits mit der allgemeinen Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“, statt wie üblich „Lieber Fabian“ – und was danach kommt, wird auch nicht persönlicher. Ich kann mir vorstellen, wie du vor Wut schäumend in deiner dunklen Ecke gehockt hast, dein Gesicht lediglich vom kühlen Retinadisplay erhellt, und dein kleines Fäustchen geballt hast – zu Recht.

So geht es nicht. Was hier steht muss wie eine Scheibe Kohlrabi zum Abendbrot sein. Frisch und persönlich zugeschnitten.

Der Kohlrabi ist ein tolles Gemüse, über das es auch allerhand Wissenswertes zu berichten gibt. Die genaue Herkunft des Kohlrabis ist unbekannt, wahrscheinlich aber stammt er aus dem Mittelmeerraum oder Mittelasien. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Kohlrabi im 16. Jahrhundert in Europa.

Wusstest du, dass der Kohlrabi eine sogenannte zweijährige Pflanze ist? Im ersten Jahr wird die verzehrbare Sprossknolle gebildet, im zweiten der Stängel mit Blüten, die die neuen Samen zur Fortpflanzung in die Welt bringen. Wir essen also noch die jungen, die Kinder-Kohlrabis. Das kleine Bisasam vor seiner Entwicklung zum Bisaknosp und schlussendlich zum Bisaflor. Ich persönlich esse den Kohlrabi gern mit Magertopfen.

Ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung in Form eines botanischen Exkurses an, du bist doch ein Freund der Flora.

Aufrichtig,

Benedikt

PS: Wenn du dich noch weiterführend interessierst findest du hier zwei übersichtliche Seiten der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft über den Kohlrabi.

Exkurs